Intrathekale Pumpentherapie

Erfahren Sie mehr über die intratehkale Langzeitmedikation mit einer implantierten Medikamentenpumpe, ihre Vorteile, den Implantaionsprozess sowie die Nachsorge

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Wie funktioniert die intrathekale Pumpentherapie?

Die intrathekale Pumpentherapie ist eine spezialisierte, minimalinvasive Methode, bei der Medikamente über ein implantiertes Pumpensystem direkt in den intrathekalen Raum des Rückenmarks abgegeben werden. Der intrathekale Raum enthält die Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), die das zentrale Nervensystem (ZNS) umgibt. Diese gezielte Medikamentenabgabe an die Nervenbahnen im Rückenmark ermöglicht eine hohe Wirksamkeit der Therapie bei gleichzeitig deutlich reduzierter systemischer Verteilung des Wirkstoffs, was das Risiko von Nebenwirkungen, die durch hohe systemische Medikamentenspiegel entstehen, erheblich verringert.1,2

Im Gegensatz zur systemischen Therapie, bei der das Medikament den Blutkreislauf durchläuft und verschiedene Organe und Gewebe erreicht, wirkt die intrathekale Therapie direkt an den Schmerzrezeptoren und Spastikzentren des ZNS, was eine hochselektive und effiziente Therapie ermöglicht.1-3

Welche verschiedenen Systeme gibt es?

Es werden zwei Haupttypen von Pumpensystemen verwendet: elektronische und gasdruckbetriebene Pumpen:

Elektronische Pumpen, wie das SynchroMed®-System, sind programmierbar und erlauben eine flexible Anpassung der Medikamentenabgabe an die individuellen Bedürfnisse des Patienten Sie bieten die Möglichkeit, die Medikamentendosis präzise zu steuern und bei Bedarf zu titrieren4. Dies ist besonders vorteilhaft für Patienten, deren Symptomatik im Tagesverlauf variiert oder bei denen es zu Schmerzspitzen kommt, die eine kurzfristige Dosiserhöhung erfordern. Die Programmierbarkeit dieser Pumpen ermöglicht eine personalisierte Therapie und verbessert somit die Effizienz der Behandlung.4,5

Gasdruckbetriebene Pumpen arbeiten hingegen mechanisch durch die kontinuierliche Abgabe des Medikaments mittels eines konstanten Drucks. Diese Pumpen sind nicht programmierbar und eignen sich besonders für Patienten, die eine konstante Medikamentenabgabe benötigen. Sie sind robust, wartungsarm und benötigen keine externe Energiequelle, was sie weniger anfällig für technische Störungen macht.6

Für welche Indikationen ist eine intrathekale Pumpe geeignet?

Die intrathekale Pumpentherapie wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt, bei denen andere Behandlungsformen nicht ausreichend wirken

Schwere Spastik

Die intrathekale Pumpentherapie ist besonders indiziert bei therapieresistenter Spastik, die durch Schädigungen des zentralen Nervensystems, wie bei Multipler Sklerose, Zerebralparese oder nach Schlaganfällen, verursacht wird.2,3 Hierbei wird Baclofen, ein GABA-B-Rezeptor-Agonist, direkt in den Liquorraum appliziert, wodurch die Spastizität durch eine Hemmung der spinalen Reflexbögen deutlich reduziert wird.2,3,7 Diese gezielte Wirkung führt zu einer Reduktion der Muskeltonizität und verbessert die Mobilität sowie die Lebensqualität der Patienten signifikant, insbesondere wenn orale Baclofen-Dosen nicht ausreichend wirksam oder mit zu hohen Nebenwirkungen verbunden sind.7,8

Chronische Schmerzen

Bei therapierefraktären chronischen Schmerzsyndromen, wie dem Failed-Back-Surgery-Syndrom, komplexen regionalen Schmerzsyndromen (CRPS) oder bei neuropathischen Schmerzen infolge von Rückenmarksverletzungen, bietet die intrathekale Verabreichung von Analgetika eine effektive Schmerzkontrolle.8,9 Morphin und Ziconotid sind die primär eingesetzten Substanzen. Morphin wirkt als µ-Opioidrezeptor-Agonist direkt auf die Schmerzrezeptoren im Rückenmark, während Ziconotid, ein N-Typ-Calciumkanalblocker, die Freisetzung von Neurotransmittern, die an der Schmerzübertragung beteiligt sind, hemmt.3,9 Diese Therapieform ermöglicht eine hohe Wirksamkeit bei minimalen systemischen Nebenwirkungen und einer deutlichen Reduktion des Bedarfs an systemischen Opioiden.9,10

Tumor-Schmerzen

Intrathekale Pumpensysteme sind eine wertvolle Option bei der Behandlung schwerer, opioidresistenter Tumorschmerzen, insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung.11 Die intrathekale Applikation ermöglicht die Abgabe hoher Opioiddosen direkt an die Rezeptoren im Rückenmark, was eine schnelle undeffektive Schmerzlinderung ermöglicht.11,12 Dies ist besonders bei Patienten mit spinalen Metastasen oder infiltrierenden Tumoren wichtig, wo periphere Schmerztherapien unzureichend sind. 12,13 Die Verwendung von Kombinationstherapien, wie der gleichzeitigen Gabe von Morphin und einem Lokalanästhetikum, kann zusätzlich zur Verbesserung der Schmerzkontrolle beitragen.13

Über den Implantationsprozess

Testphase

  •  präoperative Diagnostik inklusive bildgebender Verfahren (MRT/CT) zur genauen Planung der Katheterplatzierung

  • Bestimmung des geeigneten Medikaments und der individuellen Dosierung basierend auf klinischen Tests (z.B. intrathekaler Bolustest oder Portsysetm)

  • Evaluierung der Ergebnisse und Effektivität der Therapie

Implantation

  • Implantation des Pumpensystems unter sterilen Bedingungen und Vollnarkose, mit der Platzierung des intrathekalen Katheters im lumbalen Bereich

  • Die Operation dauert ca. ein bis Stunden

  • Erstbefüllung (und Programmierung) der Pumpe unmittelbar nach der Implantation

Postoperative Nachsorge

  • Postoperative Überwachung der Medikamentenwirkung und Feinjustierung der Dosierung durch externe Programmierung

  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen zur Kontrolle der Pumpe, Medikamentenreserve und Anpassung der Dosierung nach Bedarf

  • Die regelmäßige Befüllung der Pumpe findet in regelmäßigen Abständen ambulant statt

Testphase

  • präoperative Diagnostik inklusive bildgebender Verfahren (MRT/CT) zur genauen Planung der Katheterplatzierung

  • Bestimmung des geeigneten Medikaments und der individuellen Dosierung basierend auf klinischen Tests (z.B. intrathekaler Bolustest oder Portsysetm)

  • Evaluierung der Ergebnisse und Effektivität der Therapie

Implantation

  • Implantation des Pumpensystems unter sterilen Bedingungen und Vollnarkose, mit der Platzierung des intrathekalen Katheters im lumbalen Bereich

  • Die Operation dauert ca. ein bis Stunden

  • Erstbefüllung (und Programmierung) der Pumpe unmittelbar nach der Implantation

Postoperative Nachsorge

  • Postoperative Überwachung der Medikamentenwirkung und Feinjustierung der Dosierung durch externe Programmierung

  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen zur Kontrolle der Pumpe, Medikamentenreserve und Anpassung der Dosierung nach Bedarf

  • Die regelmäßige Befüllung der Pumpe findet in regelmäßigen Abständen ambulant statt

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Vorteile der intrathekalen Pumpentherapie

Gezielte und effektive Schmerzkontrolle

Die direkte Verabreichung von Analgetika in den Liquorraum ermöglicht eine hohe Effektivität bei der Schmerzreduktion, selbst bei schwer therapierbaren Schmerzsyndromen.8-10,12

Reduktion der systemischen Medikamentendosierung

Durch die lokale Applikation im Rückenmark kann die erforderliche Dosis im Vergleich zur oralen oder transdermalen Gabe erheblich reduziert werden, was das Risiko systemischer Nebenwirkungen minimiert.7-9,11

Verbesserung der Lebensqualität

Die effektive Symptomkontrolle führt zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität, insbesondere durch die Reduktion chronischer Schmerzen und die Verbesserung der Mobilität bei spastischen Erkrankungen.6,8

Patientenzufriedenheit

Chronische Schmerzen
90%

der Patienten würden die Therapie Ihrer Famillie oder Freunden empfehlen13,14

Tumor Schmerzen
94%

Reduktion von systemischen Opioiden9,15

Spastik
99%

schwerer Spastik würden sich wieder für diese Therapieform entscheiden16

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Wenn Sie Intersse an der Therapie oder unseren Produkten haben oder weiteres Informationsmaterial bentöigen, kontaktieren Sie uns gern. Wir untertützen Sie bei Ihrem Anliegen.

Kontakt
  1. Hamza, M et al. Prospective Study of 3-Year Follow-Up of Low-Dose Intrathecal Opioids in the Management of Chronic Nonmalignant Pain. Pain Medicine. (United States) 13, 1304–1313 (2012).

  2. Mercadante, S., et al. (2015). Intrathecal treatment for cancer pain not responsive to systemic opioids: A randomized controlled study.Journal of Pain and Symptom Management, 49(5), 968-974.Deer, T et al. Pain Medicine. doi: 10.1111/j.1526-4637.2004.04011.x. (United States) 13, 1304–1313 (2012).

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  6. Zhao, J., et al. (2011). Long-term intrathecal baclofen therapy for refractory spasticity in children: outcomes and complications.Pediatric Neurosurgery, 47(3), 151-157

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